Gemeinsam mit der Bethanien Diakonissen-Stiftung plante und realisierte das „Bethanien-Krankenhaus“ Anfang der 2000er Jahre die Seniorenwohnanlage BETHANIEN LINDENHOF für Betreutes Wohnen und vollstationäres Pflegewohnen. Das Projekt entstand aus der Erfahrung heraus, dass viele ältere Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt nicht wieder in ihr häusliches Umfeld zurückkehren können – zum einen, weil die räumlich-baulichen Verhältnisse der bisherigen Wohnung nicht mehr dem aktuellen Bedarf entsprechen, zum anderen weil sie ihren Alltag nicht mehr alleine bewältigen können und auf Hilfe und/oder Pflege angewiesen sind. Der AGAPLESION BETHANIEN LINDENHOF wurde 2005 eröffnet und verfügt über 107 vollstationäre Pflegeplätze sowie 115 Wohnungen für das Betreute Wohnen.
Die Seniorenwohnanlage ist integriert in das Urbanisationsprojekt „Quartier am Turm“, das auf dem Gelände der ehemaligen H. Fuchs Waggonfabrik entwickelt wurde. Genau einhundert Jahre, nachdem hier 1902 die ersten Waggons produziert wurden, wandelte sich das Industrieareal zu einem neuen, lebendigen Wohnquartier – kommunikativ, mit einer attraktiven Infrastruktur, offen für alle Generationen und mit Wohnungsangeboten, die den unterschiedlichen Bedürfnissen von Jung und Alt gerecht werden. Reizvoll ist auch der Dialog zwischen dem historischen Baustil der Jahrhundertwende und der musisch leichten, modernen Architektur, der dem Wohnviertel einen unverwechselbaren Charakter verleiht.
Die ersten Diakonissen der Schwesternschaft Bethanien begannen vor über 140 Jahren ihr menschenfreundliches Werk. Sie verbanden professionelles Können mit seelsorglicher Zuwendung und halfen kranken und sozial schwachen Menschen. Ihre Wurzeln hat die Schwesternschaft in der methodistischen Bewegung des anglikanischen Pfarrers John Wesley, die 1849 aus England über Nordamerika nach Deutschland kam. 1874 gründeten vier Prediger anlässlich der Jährlichen Predigerkonferenz in Schaffhausen den unabhängigen, freien „Bethanien-Verein, Diakonissenverein für allgemeine Krankenpflege“ mit Sitz in Frankfurt am Main. Eineinhalb Jahre später nahm die erste Diakonisse dort ihre Arbeit auf.
Die Arbeitsfelder erweiterten sich stetig, die Zahl der Diakonissen wuchs beachtlich und es kamen immer weitere Stationen hinzu und erste Krankenhäuser wurden eröffnet: 1893 in Hamburg, 1908 in Frankfurt am Main, 1913 in Berlin.
1911 wurde der Bethanien-Verein neu organisiert und in drei selbstständige Mutterhäuser unterteilt: Bethanien Frankfurt mit 138 Schwestern, Bethanien Hamburg mit 138 Schwestern und Bethanien Zürich mit 86 Schwestern.
Um die diakonische Arbeit von Bethanien in eine zukunftsfähige Rechtsform zu überführen, wurde 1998 die Bethanien Diakonissen-Stiftung gegründet, die die Tradition und die Arbeit von Bethanien fortsetzen sollte.
Im immer größer werdenden Wettbewerb auf dem Gesundheitssektor gründete Bethanien im Jahr 2002 gemeinsam mit anderen evangelischen Partnern die AGAPLESION gemeinnützige AG mit Sitz in Frankfurt am Main. Bis heute ist die Bethanien Diakonissen-Stiftung der größte Aktionär der AGAPLESION gAG.
1930 erwarb Bethanien ein bestehendes Haus an der Rohrbacher Straße in Heidelberg, das 1913 eröffnet worden war und zunächst als Landes-Krüppelheim, Lazarett und Rehaklinik vornehmlich für Kriegsversehrte genutzt wurde. Nach umfangreichen Umbauarbeiten konnte am 23. Januar 1931 das Bethanien Krankenhaus als Belegkrankenhaus eröffnet werden.
1979 begann die Umstrukturierung zu einer Geriatrischen Fachklinik und zum Akademischen Lehrkrankenhaus der Universität Heidelberg. 1983 eröffnete die Tagesklinik, 1992 nahm die Abteilung für Geriatrische Rehabilitation ihren Betrieb auf. Seit 2010 sind das Akutkrankenhaus (105 Betten) und die Abteilung für Geriatrische Rehabilitation (66 Betten) organisatorisch eigenständige Kliniken. 2014 wurde das Leistungsangebot um die ambulante geriatrische Rehabilitation (10 Plätze) erweitert.